Der Verein – Entstehungsgeschichte

Im Jahr 1993 hat eine Gruppe von engagierten Lehrerinnen und Lehrern, die mehrheitlich aus der Rudolf Steiner- Schulbewegung kamen, eine Einrichtung unter dem Namen Schule und Beruf gegründet. Sie befand sich zunächst in einem Industriegebiet in Muttenz, ab Herbst 2000 in einer ehemaligen Kaffeerösterei im Hinterhof an der Güterstrasse 140 im Gundeldinger Quartier Basel.  Die damals entscheidenden Fragen waren:

·       Wie kann die Schule durchlässiger werden beim Übergang zur Berufswelt?

·       Ist sie heute noch der Ort des Lernens, der sie einmal für uns alle war?

·       Wird sie ihrem Ziel noch gerecht, die Schülerinnen und Schüler auf das Leben und den Beruf vorzubereiten?

Die Antwort auf diese Fragen war ein neues Konzept, das Erfahrungen aus der Arbeitswelt mit schulischen Inhalten verknüpfte. An drei Tagen in der Woche besuchten die Jugendlichen die Schule und an den anderen zwei Tagen absolvierten sie zwei bis vierwöchige Praktika in den verschiedensten Unternehmen der Umgebung. Daneben gab es Fächer übergreifende Projekte (Theaterspielen, spezielle Fahrräder konstruieren etc.).

Zunächst bestand eine rege Nachfrage, aber nach gut zehn Jahre wurde das Interesse nach und nach geringer und 2014, nach 21 Jahren, musste die Schule wegen zu geringer Schülerzahl schliessen. Ich selbst habe dort Informatik unterrichtet und gehörte einige Jahre auch der Schulleitung an.

Idee, Gründung und Entwicklung
Nach Schliessung der Schule haben sich einige Lehrerinnen, Lehrer und Eltern, überzeugt davon, dass trotz rückläufiger Schülerzahlen ein Bedarf nach solch einem Schultypus besteht, gemeinsam zusammengesetzt und überlegt, wie man eine neue Initiative aufgleisen kann. Zunächst wurde eine Fortführung des Konzeptes von Schule und Beruf diskutiert, was aber nicht alle – auch mich nicht – wirklich überzeugt hat, bis schliesslich aufgrund des Kontaktes mit Eltern und Schülern sowie der Erfahrungen von Lehrerinnen und Lehrern aus anderen Arbeitszusammenhängen, die an unseren Gesprächen teilnahmen, der Fokus auf die Informations- und Kommunikations-Technik gerichtet wurde. Einzelne Mitglieder dieser Gruppe haben inzwischen an anderen Instituten oder – wie in meinem Fall – im Rahmen der eigenen Firma unterrichtet. Nach mehr als einem Jahr ausführlicher Debatten, in deren Verlauf sich die Notwendigkeit, eine Schulung für Jugendliche mit dem Ziel Medienkompetenz anzubieten, immer deutlicher herauskristallisierte, gründeten wir 2016 den Verein Lernfeld MEDIENKOMPETENZ. Sinn und Zweck des Unternehmens ist, Jugendliche mit einem Handicap, den Einstieg in die Neuen Medien zu ebnen und mit Computern, Handys, Tablets vertraut zu machen und einen Ausbildungsgang im IT Bereich anzubieten. Dabei geht es auch um eine neue Qualität von Mündigkeit, die für viele unerreichbar bleibt, wenn nicht rasch und effizient Abhilfe in Form von speziell auf diese Menschen ausgerichtete Lehr- und Lernprogramme geschaffen wird. Denn: Schulung zur Medienkompetenz ist immer zugleich auch Schulung zur Lebenskompetenz. Diese kann aber, so merkten wir bald, nur erreicht werden, wenn genügend Lehrkräfte eine entsprechende Schulung erhalten, um Jugendliche mit den modernen Techniken vertraut zu machen. Und so richtet sich die Arbeit des Lernfeldes zunehmend auf eine zweite Zielgruppe: Die Ausbilderinnen und Ausbilder von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Einschränkungen. Auf dem Hintergrund einer heute um Inklusion bemühten Pädagogik erhält eine solche Schulung ein besonderes Gewicht. Aus diesem Grund bietet das Lernfeld Medienkompetenz Schulungskurse für Ausbilderinnen und Ausbilder an, in denen Kompetenzen in der Anwendung der entsprechenden Geräte sowie hinsichtlich eines umfassendes Verstehens und Reflektierens erworben werden sollen.

 

 
 
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